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Zuhören für die Erneuerung

Viele Meinungen wollen gehört werden ohne im Sand zu verlaufen. Foto: Tim Sheerman-Case, flickr

Facebook, Twitter, Instagram. Noch nie war es so einfach, seine Meinung öffentlich kundzutun. Viele wollen, alle sollen zu Wort kommen. Die Vision von social media findet ein Äquivalent in Papst Franziskus‘ Aufruf zum anstehenden weltweiten Befragungsprozess. Wie soll Kirche aussehen, wie kann der Glaube erneuert werden? Der Papst sagt: Alle sollen zu Wort kommen, vor Ort und weltweit.

Die social media-Medaille hat eine Kehrseite. Vor lauter Influencern, bezahlten Posts und oft leichtfertigen, auch ins Respektlose abdriftenden Kommentaren drohen die einzelnen Stimmen unterzugehen. Oft sind es dann gerade jene, die Entscheidendes zu sagen hätten, die als erste verstummen und das Feld räumen.

Wie schaffen wir es, dass der Erneuerungsprozess der Kirche nicht leeres Gerede von einzelnen Akteuren bleibt oder im unübersichtlichen Stimmengewirr endet? Entscheidend ist gutes Zuhören. Das bringt Bewegung. Denn schon aus Gesprächsgruppen können Initiativen wachsen, die aus der Kraft des Glaubens schöpfen und sie weiterschenken. Papst Franziskus hat recht: Alle Gläubigen sind gefordert!

+Felix Gmür, Bischof von Basel