Weihe
Besondere Dienste und Ämter wurden schon im Alten Testament durch eine sogenannte «Weihe» übertragen. Propheten und Priester wurden häufig durch Gebet, Handauflegung und eine Salbung im Namen Gottes für den Dienst an den Menschen beauftragt. Die bekannten Zeichenhandlungen werden durch das Christusereignis auf Jesus Christus hin und seinen Ruf zur Nachfolge neu gedeutet.
In der Kirche gibt es heute die Weihe zum Diakon, Priester und Bischof. Durch die Weihe, auch Ordination genannt, wird der Diakon dazu berufen, den vielfältigen Dienst am Menschen, zu dem alle Christinnen und Christen berufen sind, in besonderer Weise sichtbar zu machen und zu bezeugen. Durch die Priesterweihe wird der dazu Berufene in das Amt der Verkündigung, der Heiligung und Leitung der Kirche aufgenommen. Für den Bischof gilt dasselbe für seinen besonderen Leitungsauftrag.
Dieses dreifache und mit der Weihe übertragene Amt steht ganz und gar im Dienst der Kirche als Leib Christi und Volk Gottes. Das Weihesakrament wird vom Bischof gespendet. Die wichtigsten Zeichen in der Liturgie – Gebet, Handauflegung, Salbung mit Chrisamöl – sind allen drei Weihen gemeinsam.
In unserer Kirche gibt es seit langem Diskussionen über die sogenannten «Zulassungsbedingungen» zur Weihe, da traditionell nur unverheiratete Männer zum Priester und Bischof geweiht werden. Der sogenannte «Ständige Diakonat» steht auch verheirateten Männern offen. In diese Fragen ist inzwischen viel in Bewegung geraten, und die Diskussion über die Weihe für Frauen und verheiratete Männer wird auch in der Weltkirche zunehmend offen geführt.