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Was mich bewegt - Zuversicht
Drei winzig kleine Sterne. Tags darauf ein Mini-Schneemann. Einen Tag später etwas zum Naschen... Ich erinnere mich gut an unsere Adventskalender aus Kindertagen. Am liebsten hätten wir alle Türchen gleichzeitig geöffnet, so gross war die Vorfreude, die Neugier auf alles Kommende.
Heute öffne ich keine Adventskalender-Türchen mehr, dafür täglich die Zeitung. Die beunruhigenden Nachrichten aus der Ukraine, aus Russland und anderen Kriegsgebieten, der Klimawandel, ein manchmal krisenblinder Politikbetrieb, Energieknappheit. Vermehrt überfällt mich das Gefühl einer Ohnmacht. Wäre es nicht schön, bisweilen wie zu alten Zeiten unbeschwert der Zukunft entgegenzublicken, gar ungeduldig und voller Vorfreude und Hoffnung das Morgen erwartend?
Klar: Die Rückkehr in eine heile Kinderwelt ist keine Option. Dennoch schaue ich mit Zuversicht in die Zukunft und will mich nicht von Sorgen lähmen lassen. Die Lesungen in der Advents- und Weihnachtszeit bestärken mich darin. Jesus Christus kommt und wirkt nicht in einer heilen Welt. Gott zeigt sich inmitten allen Irrsinns und Elends. Oft ist es schwierig, ja sogar eine Zumutung, das Licht im Dunkeln zu erkennen. Aber das Licht ist da und scheint heller, wenn wir es trotz allem suchen und dazu beitragen, dass es leuchtet.
+Felix Gmür, Bischof von Basel