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Goldene Hochzeit: Treue gibt es!

Rund 600 Familienangehörige und Begleitpersonen feiern die 320 Jubelpaare, die mit dem Segen von Bischof Felix mehrheitlich ihren 50ig-jährigen Ehebund erneuern. Ein Paar feiert „platin“ (55 Ehejahre) und sieben Paare eine diamantene Hochzeit (60 Ehejahre). Spätsommerliche Sonnenstrahlen beleuchten die von Orgel- und Trompetenklang erhellte Kathedrale.

Von Hansruedi Huber, Kommunikationsverantwortlicher Bistum Basel

Bischof Felix dankt den Paaren für ihr Zeugnis der Treue und damit auch für das Versprechen, das bis zu diesem Feiertag gehalten hat. Die Fähigkeit, eine gute Ehe zu führen und eine Familie zusammen zu halten, sei zu keiner Zeit eine Selbstverständlichkeit gewesen. In der Predigt nimmt Bischof Felix auf Lukas 2, 41-52 und auf den Kolosserbrief 3,12-21 Bezug. Das frühe Christentum stand dem damals verbreiteten „Familienmodell“ nicht unkritisch gegenüber. Jesus sagte sogar, es gebe nur einen Vater, und das sei der im Himmel. Seine Mutter und Brüder und Schwestern seien die, welche den Willen des Vaters im Himmel tun. Diese kritischen Töne brachten die ersten Christinnen und Christen gesellschaftlich in Bedrängnis, weshalb der Kolosserbrief Ordnung schaffen will und das römische Modell aufnimmt. Die Frauen sollen sich den Männern unterordnen; die Männer sollen ihre Frauen lieben, und die Kinder sollen den Eltern gehorchen. Das gilt jedoch nicht absolut, sondern erstens mit der Einschränkung, „wie es sich im Herrn geziemt“, und zweitens aufgrund der vorher aufgezählten christlichen Tugenden der Güte, Demut, Milde, Geduld und Vergebung. Deshalb motiviert Bischof Felix dazu, diese Ordnung wechselseitig zu lesen, denn damit entstehe ein Gleichgewicht, das dem Prinzip der Wechselseitigkeit von Selbstliebe und Nächstenliebe entspreche. „Ich danke Ihnen, dass Sie in guten und in schlechten Tagen zueinander standen und weiterhin stehen“, schliesst der Bischof seine Predigt.