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Bischofsweihe von Josef Stübi

Am gestrigen Sonntag ist Josef Stübi durch Bischof Felix Gmür zum Bischof geweiht und in das Amt des Weihbischofs eingesetzt worden. Der knapp dreistündigen Messe wohnten rund 700 Gäste bei. Darunter zahlreiche kirchliche und politische Persönlichkeiten sowie Familienangehörige des neuen Weihbischofs. Sie alle wurden Zeuge einer ergreifenden Zeremonie. Während draussen raue Polarwinde wehten, untermalte die Nachmittagssonne das Geschehen in der St. Ursenkathedrale in Solothurn mit einem feierlichen Lichtspiel.

Text: Nicole Jörg, Kommunikation
Fotos: Fabienne Bühler

26. Februar, kurz vor 15 Uhr; Auf der Südseite der St. Ursenkathedrale Solothurn haben sich Bischof Felix Gmür und die Mitwirkenden der bevorstehenden Bischofsweihe für den Einzug aufgestellt. Die Gewänder wehten wild in den eisigen Winden. Mittendrin der Weihekandidat Josef Stübi, der bis dahin bereits etliche Interviews und einigen Trubel um seine Person bewältigte und auch den aufkommenden Böen mit stoischer Gelassenheit trotzte. Die Schweizer Gardisten signalisierten den ahnungslosen Zaungästen vor der Kathedrale durch ihre Anwesenheit, dass Bedeutendes bevorstand. Zur selben Zeit herrschte in der Kathedrale in den dicht gefüllten Bänken eine vorfreudig gespannte Stimmung.

Die Feier begann mit dem Vorstellen des Kandidaten und dem Bestätigen seiner Bereitschaft für die bischöflichen Aufgaben. In seiner Predigt beleuchtet Bischof Felix Gmür den Wahlspruch von Josef Stübi «Hoffnung leben». Es sei ein gutes Motto für einen Bischof und auch für Christinnen und Christen. Für das Leben generell. Um in einer Welt voller Widrigkeiten als Mensch gut unterwegs sein zu können, sei es wichtig, immer wieder auf Christus zu blicken. Als Christin und als Christ sei es wichtig, in der Hoffnung zu bleiben und immer neu Hoffnung zu geben. Hoffnung lebe sich in dreifacher Hinsicht: In Gemeinschaft mit allen Mitmenschen und mit Gott – im Gebet, in Gedanken und Solidarität. In der synodalen Bewegung der Kirche – der Partizipation, indem wir Teilhaben am Ganzen. Und in der Mission – indem wir als Christinnen und Christen den Missionsauftrag aus dem Matthäus-Evangelium umsetzen. Sprich, Haltung ausstrahlen und mit gutem, aufrechtem Blick in die Zukunft schauen und diese gestalten.

Der Predigt folgte die Allerheiligenlitanei. Handauflegung, Weihegebet, Salbung und die ausdeutenden Riten geschahen andächtig und für alle Anwesenden mit viel wahrnehmbarer Demut. Die Zeremonie wurde von auflockernden Anekdoten zum Schmunzeln umrahmt, so dass die schleichende Kälte in der Kirche asketisch hingenommen werden konnte. Der frisch geweihte Weihbischof Josef Stübi sagte in seiner Ansprache, er sehe sich selber als Bischof der Gegenwart und der Zukunft, nicht als Bischof von gestern und vorgestern. Er mache sich stark für eine hörende Kirche, über den synodalen Prozess hinaus. Und im Sinne seines Wahlspruches ruft er dazu auf, voller Hoffnung zu bleiben, jedoch nicht nur von Hoffnung zu reden, sondern: «lasst uns ‘Hoffnung leben’».

In den abschliessenden Gruss- und Dankesworten hiess es: «Man sollte öfters Bischöfe weihen.» Dem kann man sich nach dieser eindrücklichen Zeremonie eigentlich nur anschliessen. Eigentlich. Denn eben das Rare macht die Dinge kostbar und nährt die Hoffnung mehr als Selbstverständlichkeit. Dies wurde auch am anschliessenden Imbiss im Landhaus deutlich. Die Gäste schätzten die Häppchen, den Moment und den Effekt des ganz einzigarten, besonderen Rahmens, während Weihbischof Josef Stübi sich erstmals in der Soutane zeigte und sich ganz gegenwärtig den unzähligen Fotowünschen stellte und für die Vergangenheit festhalten liess.