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Wieviel Neues verträgt der Glaube - Institutio 2022

Institutio und Missio Canonica 2022 in der St. Ursenkathedrale Solothurn, Foto: J. R. Martinez

Vergangenen Sonntag haben drei Männer und sieben Frauen gemeinsam mit Bischof Felix Gmür in der St. Ursen-Kathedrale Solothurn den Anfang vom Ende ihrer zweijährigen Ausbildung NSD BE zu Pfarreiseelsorgenden gefeiert. Den Anfang deshalb, weil das Ende mit der Übergabe der Diplome im Juni erfolgen wird. 

Von Anne Burgmer

In Solothurn ist es am Sonntag für die zehn Absolventen und Absolventinnen des Nachdiplomstudiums Berufseinführung darum gegangen, sich in Dienst der Kirche zu stellen und beauftragen zu lassen. Das Nachdiplomstudium Berufseinführung NDS BE ist eine zweijährige berufsbegleitende Ausbildung für angehende Priester, Diakone, Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten. Das NDS BE wird von der Theologischen Fakultät der Universität Luzern und vom Bistum Basel getragen.

Winfried Adam, Pascal Bamert, Anne Burgmer, Nadia Miriam Keller und Gabriela Kuhn-Schärli erhielten je die Missio canonica für ihren konkreten Dienst im Bistum Basel. Franca Collazzo-Fioretto, Anna Di Paolo, Matthias Kissling, Veneranda Qerimi und Katarina Rychla feierten zudem die Institutio, ein wechselseitiges Versprechen zwischen den Seelsorgenden und dem Bischof. Erstere sagen ihren dauerhaften Dienst im Bistum zu; der Bischof seinerseits sichert zu, dass den Kandidatinnen und Kandidaten passende Aufgaben anvertrauen werden.

Vom A und O des Tages

Um Anfang und Ende ging es auch in der Predigt von Bischof Felix Gmür. Die Texte vom Tag (Apg 7, 55-60; Offb 22, 12-14.16.17.20, Joh 17, 20-26) enthielten alles, worauf es ankomme. Bischof Felix sprach vor allem über den Vers der Lesung aus der Offenbarung, in dem es heisst: Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Christus umspanne mit dieser Aussage alles – unsere Sprache, unser Denken und Fühlen. Er, Anfang und Ende, bilde die Grenzen der Welt von uns Christinnen und Christen.

Mit einer Übung schlug Bischof Felix den Bogen ins Jetzt: «Ich spreche von mir, doch wenn ich sage, ich bin nicht das Alpha und das Omega, ich bin nicht der Erste und der Letzte, nicht der Anfang und das Ende, dann ist das vielleicht die richtige Sprache der Seelsorgenden.» 

Vertrauenssache

Es gehe nicht um ihn oder die Seelsorgenden, sondern um Christus, um das Vertrauen in den wahren Anfang und das wahre Ende. Davon solle erzählt werden. Stephanus könne Beispiel sein: Er habe mit so grosser Begeisterung von Christus erzählt, so sehr geglaubt, dass Neues werden und der Glaube sich entwickeln kann, dass er es mit dem Leben bezahlen musste. Wie viel Neues der Glaube vertrage, diese Frage stelle sich auch den heutigen Zeuginnen und Zeugen des Glaubens, zu denen auch die neuen Pfarrei- und Spezialseelsorgenden zählten. Was sie betreffe, so Bischof Felix spontan am Schluss der Feier, sei er jedes Mal erstaunt und erfreut, wie viele unterschiedliche Fähigkeiten, Interessen und Lebenserfahrung die Frauen und Männer mitbrächten.

Im Anschluss an den festlichen Gottesdienst plauderten die rund 200 Feiernden noch auf der Treppe vor der Kathedrale und im Anschluss bei einem wunderbaren Apéro im Alten Zeughaus. Im Chat der NDS BE Gruppe 2020/22 hiess es am Morgen danach: „Die Feier wirkt nach!“