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Wechsel im Bischofsrat: Hanspeter Wasmer folgt auf Ruedi Heim

Ruedi Heim und Hanspeter Wasmer

Bischof Felix Gmür ernennt Pfarrer Hanspeter Wasmer per 1. März 2018 zum Bischofsvikar für die Bistumsregion St. Viktor. Zu dieser Region gehören die Kantone Luzern, Zug, Schaffhausen und Thurgau. Hanspeter Wasmer folgt auf Bischofsvikar Ruedi Heim, der nach seiner dritten Amtsperiode am 1. März 2018 als Co-Dekan und Leitender Priester der fünf Pastoralräume in der Region Bern tätig werden wird.

Pfarrer Hanspeter Wasmer ist in Wohlen aufgewachsen. Nach einer kaufmännischen Berufslehre bei der Aargauischen Kantonalbank studierte er zunächst am Katechetischen Institut in Luzern, anschliessend an den Theologischen Fakultäten in Luzern und Wien. 1996 empfing er die Priesterweihe. Nach seinem Vikariat in der Pfarrei Reiden-Wikon war er sieben Jahre Subregens im Seminar St. Beat in Luzern. Seit 2004 leitet er als Pfarrer die Pfarrei St. Pius in Meggen, seit 2015 den Pastoralraum «Meggerwald Pfarreien». Seit 2009 ist er Dekan des Dekanats Luzern-Habsburg.

Bischof Felix Gmür freut sich, mit Pfarrer Hanspeter Wasmer einen profilierten und erfahrenen Nachfolger für das Amt des Bischofsvikars gefunden zu haben. Zusammen mit der Regionalverantwortlichen Margrith Mühlebach wird er das Bischofsvikariat St. Viktor in Luzern leiten.

Der Bischof dankt Ruedi Heim für seinen langjährigen, grossen Einsatz als Bischofsvikar und wünscht ihm bei seiner neuen anspruchsvollen Aufgabe als Co-Dekan und Leitender Priester der fünf Pastoralräume in der Region Bern sowie als Leitender Priester für die Pfarreien Bern-Bümpliz und Bern-Bethlehem viel  Erfolg und Gottes Segen.

 

"Menschen miteinander und mit Gott verbinden"

Im Interview spricht Hanspeter Wasmer über seine bisherige Arbeit als leitender Pastoralraum- und Pfarreipfarrer in Meggen und seine neue Rolle als Bischofsvikar.

Hansruedi Huber

Hanspeter Wasmer, weshalb haben Sie die Berufung zum Bischofsvikar angenommen?
Nun ja, ehrlich gesagt nur darum, weil mich der Bischof eindringlich darum gebeten hat. Ich selber hätte als nächstes lieber wieder in einer Pfarrei gearbeitet. Die letzten dreizehn Jahre als Pfarrer gehören zu den schönsten und erfüllendsten in meinem Leben.

Welche Themen werden Sie als Bischofsvikar am meisten beschäftigen?
Da werde ich schauen, was auf mich zukommt. Sicher werden es mehr strukturelle Fragen sein.  Eine besondere Herausforderung wird wohl der Mangel an kirchlichen Mitarbeitenden sein. Das ist zwar nicht neu - denn schon Jesus hat festgestellt, dass es zu wenig Arbeitende für die Ernte gibt - aber es bleibt eine grosse Herausforderung für die Pfarreien und Pastoralräume.

Sehen Sie Ihre neue Rolle auch als politische Funktion? Inwiefern, wo?
Grundsätzlich ist der Bischof für die Politik des Bistums verantwortlich, ich kann ihn dabei nur unterstützen. Politik ist aber ein vieldeutiger Begriff. Versteht man darunter „zielgerichtetes Vorgehen“ wie eine Deutung des Dudens lautet, dann ist mir dies ein Anliegen. Zusammen mit den staatskirchenrechtlichen Behörden müssen wir möglichst zielgerichtet handeln. Dazu bedarf es freilich immer wieder der Klärung der konkreten Ziele, resp. Zwischenziele.

Wo sind kirchliche Mitarbeitende heute am meisten gefordert?
Ich würde sagen durch den weitverbreiteten kirchlichen Analphabetismus. Vieles, was früher ganz klar zum Allgemeinwissen gehörte, fehlt heute. Das Vaterunser können zwar die meisten noch, aber bei vielen hört es dann bald mit dem Wissen über den Glauben und die Kirche auf. Es braucht Geduld und Fingerspitzengefühl, das oft durch mangelnde Praxis verlorene Wissen wieder zu wecken. Dies sollte so geschehen, dass wir es den Menschen wie einen Mantel hinhalten, den sie dann anziehen können.

Wo sehen Sie die Erfolgsfaktoren der Kirche?
Die katholische Kirche ist eine der ältesten weltweit existierenden Organisationen. Das darf uns ein wenig stolz machen, weil wir so Menschen weltweit miteinander verbinden. Dies ist auch in jeder Pfarrei ein wichtiger Faktor. Überall, wo es uns gelingt, Menschen miteinander und mit Gott zu verbinden, schaffen wir positive Elemente. Etwas, was unsere Welt heute nötiger hat denn je.

Was werden Sie von Ihrer bisherigen Tätigkeit am meisten vermissen?
Eigentlich beinahe alles! Besonders aber die Arbeit mit Kindern, z. B. bei der Erstkommunion oder in den Lagern und meine Aufgaben als Jungwacht-Präses. Ganz allgemein die Menschen, mit denen ich als Seelsorger ein Stück Lebensweg gehen durfte.

Worauf freuen Sie sich in Ihrer neuen Tätigkeit?
Auf die vielen Begegnungen mit Menschen, die sich in unserer Kirche engagieren. Es ist schön zu sehen, zu welchem Engagement der Glaube anspornt. Dann natürlich auf die Firmungen und die damit verbundene Begegnung mit Jugendlichen.