News

Von oben nach unten

Das ist eine der grössten Lektionen, die ich in meinem Leben gelernt habe: „Von oben nach unten“. Lassen Sie mich erklären:

  • Es lässt sich leicht sagen, dass die Menschen sich verstehen müssen, und dass man folglich den Frieden bewahren muss.
  • Es lässt sich leicht sagen, dass die Konflikte aufhören müssen, und dass man folglich Lösungen suchen muss.
  • Es lässt sich leicht sagen, dass der Tod zum Leben gehört, und dass man ihn folglich ins Leben integrieren muss.
  • Es lässt sich leicht sagen! In der Realität hat der Frieden oft einen zu hohen Preis,  findet man keine Lösungen und klammert sich an das Leben.

Also: Was tun? Wie es tun?

Ich versuche eine Antwort zu finden, indem ich mich in diesem Monat Mai von den Festen Christi Himmelfahrt und Pfingsten inspirieren lasse. Ich gehe vom Bild „von oben nach unten“ aus. Vom Himmel zur Erde. Gott unterwegs zu den Menschen. Ich möchte mit Ihnen diese Gewissheit teilen können: Gott wird Atem und Wort im Herzen des Menschen.

An Auffahrt steigt der auferstandene Christus zum Himmel auf. An Pfingsten steigt der Schöpfergeist, den der Vater im Namen des Sohnes sendet, hinab auf die Erde.

Man soll den Höchsten betrachten, das heisst im Glauben schauen, anbeten und bekennen. Lassen wir ihm, wenn er zu den Niedrigsten, die wir sind, absteigt, den ihm gebührenden Platz.  

Lassen wir uns inspirieren vom Heiligen Geist, wenn wir nach Wegen suchen, um die grossen Probleme unserer Gesellschaft und unseres Lebens zu lösen.

Auf diese Weise kann der Friede erblühen, können Lösungen gefunden werden und kann selbst der Tod zu unserem Bruder werden.

Von oben nach unten: Das ist der einzige Weg für die Welt und damit für jeden Menschen. 

Aber: Haben wir den Mut, ein solches Engagement im Glauben zu wagen?

+Denis Theurillat, Weihbischof Bistum Basel