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Was mich bewegt - Verschiebe nichts auf morgen, ...

Foto: Aaron Visuals auf Unsplash

…was du heut noch kannst besorgen. Das neue Jahr ist bereits im vollen Gange. Viele gute Vorsätze zum Jahresbeginn sind längst vergessen oder über Bord geworfen. Dennoch ist es gut, gewisse Lebensprinzipien oder Lebensweisheiten zu haben. Ein Prinzip ist das eingangs erwähnte. Dass man unangenehme Dinge auf später verschiebt, ist noch irgendwie nachvollziehbar. Aber viele von uns haben die Tendenz, auch ihre Lebensträume, ihre Sehnsüchte und Herzenswünsche zu verschieben. "Nicht jetzt, das mache ich dann nächstes Jahr, oder wenn die Kinder aus dem Gröbsten heraus sind, oder wenn ich pensioniert bin," - später eben.

Im vergangenen Jahr ist meine Schwester an Krebs gestorben. Sie gehörte auch zu den aufschiebenden Zeitgenossen: «Wenn ich in Pension bin, dann mache ich diese oder jene Reise.» Kaum war sie pensioniert, wurde sie krank und konnte all die aufgeschobenen Wünsche nicht mehr umsetzten. Mit ihr wurden ihre Pläne und Träume begraben. Kein Einzelfall, leider. Aber es macht mich nachdenklich.

Im Buch Kohelet heisst es: «Alles hat seine Zeit.» Vielleicht ist jetzt Zeit darüber nachzudenken, was unaufschiebbar ist, in dem Jahr, das jetzt vor mir liegt. Das Schöne verdient keinen Aufschub.


Georges Schwickerath, Bischofsvikar