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Sehen und Handeln in der Fastenzeit

Hungertuch 2021
Das Hungertuch 2021/2022 „Du stellst meine Füsse auf weiten Raum“ von Lilian Moreno Sánchez © MISEREOR.

"Du stellst meine Füsse auf weiten Raum", sagt der Psalm, auf den sich das neue Hungertuch bezieht. Die Corona-Krise hat Räume und Freiheiten eingeschränkt und Lebensstile verändert. Gleichzeitig wird sichtbar, wie wir bewusster leben und handeln können.

Wir machen gerade jetzt die Erfahrung der Zerbrechlichkeit. Künstlerisch verbindet das neue Hungertuch der Ökumenischen Kampagne die Zerbrechlichkeit von Schöpfung und Mensch. Konturen eines gebrochenen Fusses und pflanzliche Elemente sind filigran zu einem Meditationsbild verwoben. Sie führen uns zur Frage der Gerechtigkeit und zur Frage, wie wir gemeinsam und versöhnt in der Weltgemeinschaft und der Natur leben können.

Die Enzyklika Laudato si’ fordert uns auf, «die Klage der Armen ebenso zu hören wie die Klage der Erde» (Nr. 49). Die «Option für die Armen» verbindet sich mit der «Option für die Schöpfung». Es gilt, sowohl die Rechte aller Menschen als auch die planetaren Grenzen ernst zu nehmen. Dadurch wird jeder ökologische Ansatz gleichzeitig zu einer Frage der sozialen Gerechtigkeit.

Wenn wir unser «Gemeinsames Haus» schützen wollen, bedeutet das, auch unseren Lebensstil zu hinterfragen. Dies passt gut zur Spiritualität der Fastenzeit. Die Unterlagen für die Ökumenische Kampagne geben Ideen, diese Themen aufzunehmen; geistlich, katechetisch oder entwicklungspolitisch.

Ich danke Ihnen, wenn Sie auch dieses Jahr Fastenopfer tatkräftig unterstützen.

Mit allen guten Segenswünschen
Bischof Felix Gmür
 

Hungertuch 2021