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Seelsorgerat diskutiert Familienthemen

Wie bereits der Priesterrat und der Rat der Diakone- und LaientheologInnen veranstaltete auch der Diözesane Seelsorgerat  vom 13. bis 14. März in Mariastein ein Synodengespräch, um mit Bischof Felix über wichtige Themen zur Familiensynode zu diskutieren. Die Ergebnisse der Diskussion sollen via Pastoralsoziologisches Institut in St. Gallen auch Bischof Lovey zur Verfügung gestellt werden, der für die Schweizer Bischofskonferenz an der Familiensynode in Rom teilnehmen wird.

Bereits am ersten Abend stellte sich heraus, dass die theologischen Äusserungen aus Rom zur Lebenswirklichkeit der Familie für Gläubige rein sprachlich nicht mehr verständlich sind. Immerhin konnte der Rat einigen Grundaussagen zustimmen: Erstens anerkennt die Kirche gemeinsam mit den Völkern und Kulturen die Familie als Grundzelle menschlichen Zusammenlebens. Zweitens stellt die Ehe eine dauerhafte, wahrhaftige und ehrliche Beziehung von Mann und Frau dar und drittens prägt die Familie menschliche Grundwerte und entsprechendes Verhalten (d. h. Treue, Fürsorge, Vergebungsbereitschaft, Respekt, Intimität etc.). Die konkreten gemeinsamen Elemente menschlicher Ehe fehlten dann im Dokument und ebenso Aussagen darüber, was eine christliche Ehe überhaupt von einer sogenannten natürlichen Ehe unterscheidet.

Wie sehen die Lebenswirklichkeiten von Paaren und Familien in der Pastoral bei uns im Bistum Basel überhaupt aus? Dazu verhalf am Samstagvormittag der Einblick in die pastorale Arbeit von Norbert Engeler, Leiter der Fachstelle Ehe- und Partnerschaftsberatung BL. Unterschiedliche Lebenswirklichkeiten von Ehe und Familie kamen dann zur Sprache: Konkret geht es dabei auch um Beziehungsprobleme, Lebenskrisen, Paar- und Familienkonflikten, Trennungs- und Scheidungssituationen, Probleme in der Kommunikation oder Sexualität, Fragen zu Leben und Freundschaft, Konflikte in Patchwork-bzw. Nachfolgefamilien oder auch Verlust einer Partnerin, eines Partners und eines Kindes. Als Kirche gilt es, nicht nur die Lebenswirklichkeiten wahrzunehmen, sondern auch Menschen zu begleiten. Dabei hat die Kirche noch grossen Handlungsbedarf. Denn manche Paare und Familien erwarten schon gar nichts mehr von der Institution „Kirche“.

Bei den anschliessenden Gruppengesprächen wurden nicht nur Impulse für die Familiensynode in Rom gesammelt. Konkrete Überlegungen, wie die Pastoral Menschen in Beziehungen verstärkt in den Blick nehmen müssten (Unterstützung bei der Ehevorbereitung, Begleitung von Wiederverheirateten Geschiedenen, Solidarität und der Blick auf Familien in Not, familienpolitische Themen) wurden auch von Generalvikar Markus Thürig und Bischof Felix Gmür gerne aufgenommen.