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Rorate

„Tauet Himmel den Gerechten! Wolken, regnet ihn herab!“ Rorate, Advent.

Wir erwarten Jesus Christus. Ein tauender Himmel: Es tagt. Rorate: Wir beten, und es wird Tag. Regenwolken bringen bei uns öfters Schnee, im Advent. Kommt Schnee, kommt bald Jesus auf die Welt. Kündigt nunmehr die Wettervorhersage Jesu Geburt an?

Klarheit schenkt der Prophet Jesaja, denn von ihm stammt die eigenartige Wortwahl: „Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit (Sieg) regnen! Die Erde tue sich auf und bringe das Heil hervor, sie lasse Gerechtigkeit (Befreiung) spriessen“ (Jes 45,8). Himmel, Tau, Erde, regnen, spriessen, reifen – die Worte bedeuten mehr, als sie sagen. Sie verheissen Neues. Sie prophezeien, dass der Tag siegt über die Nacht. Es werde Licht, und wieder wird es Licht, endgültig. Licht, das vom Nachtdunkel befreit. Roratekerzen.

Vom Himmel regnet’s für die Erde, von Gott kommt Jesus für die Welt. Jesus ist der Gerechte. Er ist Sohn Gottes und zugleich ganz Mensch, Sohn Mariens. Ganz Himmel und ganz Erde. Er versöhnt Gott und Mensch und die Menschen untereinander. Befreiung für uns, der Erlöser kommt.

+Felix Gmür, Bischof von Basel