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Kirche umfassender Gleichwertigkeit als gemeinsames Ziel

Initiativgruppe im Gespräch mit Bischof Felix Gmür und Generalvikar Markus Thürig

Die Theologinnen Monika Hungerbühler und Jacqueline Keune veröffentlichten im Dezember 2018 den Appell «Für eine Kirche umfassender Gleichwertigkeit», auf den eine Einladung zum Gespräch mit Bischof Felix Gmür und Generalvikar Markus Thürig folgte. Das Treffen mit den beiden Kirchenfrauen und den TheologInnen Angela Büchel Sladkovic, Elke Kreiselmeyer und Nico Derksen hat gestern in Solothurn stattgefunden. Marie-Theres Beeler und Felix Senn konnten nicht teilnehmen.

Die Initiativgruppe gab dem Bischof und dem Generalvikar Anteil an persönlichen Erfahrungen der Ungleichwertigkeit im kirchlichen Kontext. Dabei wurde für alle am Tisch spürbar, wie unterschiedlich die Bedingungen für Frauen und Männern sind und wie viel an Bewusstseinsarbeit immer noch zu leisten ist.

Im Austausch wurde differenziert zwischen der Ebene der Strukturen und jene der Kultur. Auch wenn sich alle Gesprächsteilnehmenden einig waren, dass strukturelle Veränderungen notwendig sind, so wurde doch allseits betont, wie sehr auch das Verwirklichen einer bestimmten Kultur zu einem Mehr an Gleichwertigkeit der Geschlechter beitragen kann. Das Bistum möchte hier ansetzen und etwa durch entsprechende Aus- und Weiterbildung einen Prozess in Gang bringen. Auch die Anpassung der pastoralen Berufsbezeichnungen ist Teil davon und die Praxis, dass Frauen im Bistum Basel in pastoralen und staatskirchenrechtlichen Leitungspositionen tätig sind.

Der Umgang mit strukturellen Veränderungen – Stichworte: Frauenordination, Pflichtzölibat, Viri Probati, Glaube und Glaubensvermittlung – wird durch die Bischofskonferenz, wie sie jüngst ankündigte, auf nationaler Ebene besprochen und angegangen werden.

Für den Bischof bleibt von grosser Bedeutung, dass die Weiterentwicklung der Kirche möglichst alle Menschen mitnimmt und die Einheit stärkt, im Wissen und auch in Anerkennung um eine kirchliche Vielfalt.

Alle Gesprächsteilnehmenden haben es als wertvoll empfunden, füreinander spürbarer zu werden und voneinander zu hören. Und wenn auch unterschiedliche theologische und pastorale Positionen deutlich wurden, auch bedingt durch unterschiedliche Rollen, so bleibt eine Kirche umfassender Gleichwertigkeit aller Menschen das gemeinsame Ziel.