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Jeder Einzelne bringt seine Farbe ein

Foto: Kurt Hamann

Am 26. November 2017 hat Bischof Felix den Pastoralraum Laufental-Lützeltal in Laufen errichtet. Zum Festgottesdienst brachten die Anwesenden farbige Wollknäuel mit. Das Altartuch, das nun daraus gewoben wird, soll die Vielfarbigkeit des neuen trikantonalen Pastoralraums mit sechs Pfarreien und rund 6000 Gläubigen darstellen.

Über die Pfarreigrenzen hinaus zusammenspannen und doch Eigenständigkeit erhalten: Das war das Ziel der Projektarbeit am neuen Pastoralraum Laufental-Lützeltal. Am Errichtungsgottesdienst vom Sonntag, 26. November 2017, mit Bischof Felix Gmür zog sich dieser Gedanke wie ein roter Faden durch die Feier in der Herz-Jesu-Kirche Laufen. „Die Farben der mitgebrachten Wollknäuel haben alle ihre Bedeutung“, erklärte Pfarrer Stephan Stadler. „Jeder bringt seine Geschichte und seine Geschichten mit.“ Mehr als 40 Ministrant/-innen aus den sechs Pfarreien wirkten mit. Die Vielfarbigkeit des Pastoralraums zeigte sich auch akustisch: Fünf Chöre sangen die Icker-Messe von Michael Schmoll, und der Italienerchor brachte die Kirche mit südlichen Klängen zum Schwingen.  

Bischof Felix Gmür nahm in seiner Predigt Bezug auf den Wunsch, die Eigenarten aller zu erhalten. Gott schaue auf jeden Einzelnen in seiner Herde: „Es geht ihm um das Wohl und die Würde jedes Einzelnen – das ist Gottes Projekt.“ Der Pastoralraum schaffe neue Querverbindungen im Laufental und Lützeltal: „Die Kirche hilft uns, untereinander Beziehungen zu schaffen, zu fördern und zu pflegen.“ Der Hauptteil der Predigt galt dem Evangelium des Christkönigssonntags mit dem Satz: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Dieser Aufruf sei eine grosse Herausforderung für die Christen. Pastoralraumleiter Christof Klingenbeck hatte sie in seiner Begrüssung angesprochen mit dem Wunsch, der neue Pastoralraum möge „als diakonische, dienende Gemeinschaft unterwegs sein“.

Im Namen der Kirchgemeinderäte erinnerte der Kleinlützler Kirchgemeindepräsident Meinrad Gunti daran, dass die Gemeinden der Region ihre Probleme am liebsten innerhalb ihrer Grenzen lösen: „Wir lassen uns nicht gern dreinreden.“ Mit der Zusammenarbeitsvereinbarung für den Pastoralraum hätten sie eine gute Lösung gefunden, um Eigenständigkeit zu bewahren, Probleme aber gemeinsam anzugehen.

Der neue Pastoralraum mit rund 6000 Katholiken vereinigt sechs Pfarreien in zwei Bistumsregionen und drei Kantonen: Brislach, Laufen, Liesberg und Wahlen BL, Kleinlützel SO und die Pfarrei Roggenburg-Ederswiler BL/JU. Im Kanton Baselland ist Laufental-Lützeltal der vierte errichtete Pastoralraum nach Allschwil-Schönenbuch, Hardwald am Rhy und Birstal. Auf gutem Weg sind nach Auskunft von Bischofsvikar Christoph Sterkman die drei verbleibenden Projekte Am Blauen, im Leimental und im Oberen Baselbiet.

Christian von Arx, Kirche heute