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Internationales Scalabrini-Fest in Solothurn

Teilnehmer am Scalabrini-Fest 2018

«Mauern überwinden, Mitmenschlichkeit wagen. Doch wie?» lautete das Motto des 20. internationalen Scalabrini-Festes, das letztes Wochenende in Solothurn stattfand.

Von Christiane Lubos, Scalabrini-Säkularinstitut

Auch dieses Jahr nahmen wieder über 350 Menschen unterschiedlichen Alters aus 40 Herkunftsländern am internationalen Scalabrini-Fest des Internationalen Bildungszentrums G.B. Scalabrini (IBZ) in Solothurn teil - Einheimische, Migranten, Geflüchtete.

Im Mittelpunkt stand eine komplexe und wichtige Frage: Wie können in unseren heute so heterogenen Gesellschaften neue und wertschätzende Beziehungen entstehen unter Menschen mit verschiedenen kulturellen und sozialen Lebenserfahrungen? Dazu fand am Samstag, 20. April, an der Pädagogischen Hochschule FHNW ein Forum mit Dr. Chiara Giaccardi und Dr. Mauro Magatti, Soziologen und Dozierende der Katholischen Universität Mailand, statt. «Wir brauchen Mauern, sie geben Struktur und Sicherheit. Aber sie trennen auch, ja, manchmal kapseln sie uns ab und drohen uns zu ersticken – vor allem die, die in unseren Köpfen sind. Und wie viele solcher Mauern sind seit dem symbolträchtigen Sturz der Berliner Mauer entstanden!»

Am Forum waren auch Dr. Samad Qayumi, ehemaliger Bildungsminister in Afghanistan, der vor Jahren in die Schweiz flüchtete, Giulia, Studentin in Mailand und John, ein junger Eritreer, der im Kanton Solothurn lebt. An ihn wandte sich M. Magatti mit den Worten: «Eure Mühe, eure so schwere Erfahrung, sind euer Kapital!» Migranten und Geflüchtete bringen in einer Zeit, in der Orientierungslosigkeit und Individualismus vorherrschen, in der Tat ein wertvolles Kapital mit. Sie können einen einzigartigen Beitrag an die Gesellschaft leisten: menschlichen Reichtum, Lebensmut, Hoffnung - und nicht nur Arbeitskraft.

Neben verschiedenen Workshops gab es während des Wochenendes Spezialprogramme für Kinder und Jugendliche, Musik, Tanz ums Feuer, ein Suchspiel durch die Gassen Solothurns und einen bunten Abend.

Ein vielsprachiger Festgottesdienst unter der Leitung von Stadtpfarrer Thomas Ruckstuhl und mit den beiden Konzelebranten P. Gabriel Bortolamai (Scalabrini Missionar) und Don Saverio Viola (Leiter der Missione Cattolica Italiana in Solothurn) verortete die Suche in der Eucharistie, welche die Kraft schenkt, Mauern zu überwinden und Mitmenschlichkeit zu wagen.