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Im Pastoralraum Gemeinschaft fördern

Kirche im Alltag

In einem Pilotprojekt haben sich die römisch-katholische Kirche im Aargau und das Bistum Basel mit der Frage auseinander gesetzt wie die einzlnen Pfarreien in einem Pastoralraum weiterhin ein persönliches Gesicht haben können und die Menschen partizipieren lassen.

Die Pastoralräume sind ein Gewinn, weil sie ermöglichen, dass Seelsorgende vernetzter miteinander arbeiten und sich stärker auf die Menschen einer Region ausrichten können. Zugleich suchen Pfarreiangehörige ihre Heimat weiterhin auch in der eigenen Pfarrei. Vergemeinschaftung entsteht, wo gemeinsame Bedürfnisse, Interessen und Inhalte geteilt werden. Sie geschieht aus unterschiedlichen Motivationen heraus und ermöglicht auch das Wahrnehmen und Anteilnehmen dessen, was an anderen Orten im Pastoralraum lebt.  

Neben dem Anspruch auf Autonomie und Selbstverantwortung  ist die Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Begegnung ungebrochen. Gemeinschaft erleben, aber nicht für ein ganzes Leben vereinnahmt werden, das entspricht dem neuen Stil der Interessierten und Engagierten. Allerdings hat sich das alte "Vergemeinschaftungs-Modell", das gekennzeichnet war durch Vereinsmitgliedschaft "von der Wiege bis zur Bahre", zum "Modell der Wahlverwandtschaft" und der Projektbeteiligung gewandelt. Dies gilt auch für die Freiwilligenarbeit, die zunehmend dem Typus des zeitlich befristeten Engagements folgt. Sie brauchen klare Zuständigkeiten, Kompetenzen und Zugang zu personellen und materiellen Ressourcen. Es ist ein neuer Typ von Freiwilligen entstanden, die sich mit einem partizipativ geklärten Auftrag engagieren.


Handlungsfelder 

Das Bistum Basel und die Röm.-Kath. Landeskirche im Aargau  unterstützen das Anliegen, Zugehörigkeit und freiwilliges Engagement zu fördern durch folgende Massnahmen:

  • Nahraumpastoral in der regionalen Konferenz der Leitungspersonen der Pastoralräume regelmässig thematisieren (Ideenbörse)
  • Beratungsangebot für Seelsorgende, Kirchenpflegen, Pfarreiräte und Freiwillige, um partizipative Leitung,  Gemeinschaftsbildung und diakonisches Handeln zu intensivieren
  • Vermehrte Vernetzung unter den Mitarbeitenden in den Pastoralräumen
  • Weiterbildungskurse für Kirchenpflegen und Pfarreiräte im Bereich Kommunikation und Kooperation nach Innen und nach Aussen
  • Unterstützung der neuen Zusatzausbildung nach ForModula «Kirchliche Freiwilligenanimation» für Katecheten/Katechetinnen und Jugendarbeiter/-innen
  • Weiterbildung für Freiwillige in bereits bestehenden Gruppen wie zum Beispiel in der Liturgie und in der Besuchsdienstarbeit, sowie in der Familienpastoral
  • Unterstützung bei der Planung und Umsetzung des Anliegens „familienfreundliche Pfarrei“ und Glaubensbildung im Kleinkindalter entsprechend dem LeRuKa mit dem Ziel der Beheimatung  von Kindern und Familien in den Gemeinden
  • Unterstützung der Pastoralräume nach Bedarf und Anfrage durch die Fachstellen Diakonie und Bildung und Propstei


Jahresziele 2019/2020

  • Die Fachstelle Bildung und Propstei und die Fachstelle Diakonie planen ein Projekt zur Förderung und Unterstützung der Freiwilligenarbeit in Pfarreien und Pastoralräumen mit dem Ziel geklärter Zuständigkeiten und Kompetenzen, um die Anliegen der partizipativen Leitung sowie der Zugehörigkeit und Gemeinschaft zu stärken.
  • Die Pastoralräume und Pfarreien werden im Anliegen der Familienpastoral unterstützt. 
  • Nahraumpastoral wird in der regionalen Konferenz der Leitungspersonen der Pastoralräume in der Bistumsregion St. Urs thematisiert.
  • Für die neue Zusatzausbildung «Kirchliche Freiwilligenanimation» wird auch mit Fokus Nahraumpastoral geworben.

Luc Humbel, Präsident Kirchenrat
Heinz Altorfer, Vizepräsident Kirchenrat
Markus Thürig, Generalvikar des Bistums Basel
Tobias Fontein, Regionalverantwortlicher Bischofsvikariat St. Urs
Claudia Mennen, Fachstellenleiterin Bildung und Propstei
Kurt Adler, Fachstellenleiter Diakonie
Brigitta Minich, Aargauische Pastoralkonferenz
Beat Niederberger, Aargauische Pastoralkonferenz