News

Heimat bei der Mission: Bischof Felix besucht Portugiesen in Bern

Nach den Italienern und Deutschen bilden die Portugiesen die drittgrösste ausländische Bevölkerungsgruppe der Schweiz. Seit mehr als 20 Jahren setzt sich deshalb die portugiesischsprachige Mission der römisch-katholischen Kirchen in den Kantonen Bern und Solothurn für die Integration der ihr anvertrauten Christ/-innen ein.

Grund genug für Bischof Felix, den verantwortlichen Scalabrini-Missionaren, Pater Oscar Gil und Pater Arcangelo Maira, ihren Mitarbeitenden und den Angehörigen der Mission einen Besuch abzustatten. „Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen!“ Bischof Felix dankt den Missionaren für ihre hingebungsvolle Integrationsarbeit. Bei den Vorträgen wurde rasch klar, dass es die Portugiesen in der Schweiz nicht leicht haben. „Sie werden oft als billige Arbeitskräfte missbraucht, so dass sie nichts lieber wollen, als rasch möglichst wieder in ihre Heimat zurück“, erklärt Pater Arcangelo, der vor Jahrzehnten als Kind von sizilianischen „Sanspapiers“ in der Schweiz gelandet ist, später in Rom studierte und Priester wurde.

Die grosse Fluktuation der Portugiesen in der Schweiz verlangsamt die Integration dieser Bevölkerungsgruppe. Als Kinder sind sie lange von der Vision ihrer Eltern beeinflusst, nach dem Bau eines Hauses in Portugal aus der Schweiz abzureisen. Es ist eine ständige Spannung zwischen Integration und den Lebenszielen der Migranten. Deshalb geht es in der Katechese der Kinder auch darum, sie auf eine eventuelle Rückkehr nach Portugal vorzubereiten.

Bischof Felix fiel auf, dass in den verschiedenen Vorträgen sehr detailliert über die Lebensumstände berichtet wurde: „Über die Arbeit in Tourismus, Bau und Reinigung; über die Herausforderung der gleichzeitigen Berufstätigkeit beider Eltern, aber auch über den Halt in der Familie und der Kirche“.

Bischofsvikar Arno Stadelmann bedankte sich bei allen Anwesenden und meinte im Hinblick auf die wachsende Zahl der Portugiesen, sie seien „die Kirche von Morgen“! Dekan Bernhard Waldmeier betonte wie wichtig es ist, sich bei der Begegnung stets die Bereicherung durch das Anders-Sein bewusst zu machen. Pater Arcangelo appellierte, dass die Rolle der Migranten nicht nur die der günstigen Arbeitskräfte sei: „Ihr müsst die Schweiz evangelisieren!“