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Fastenzeit

Die Fastnacht ist vorüber, auch in Basel. Die bunten Konfettis sind längst zusammengekehrt, die lustigen Kostüme abgelegt. Vielen wird es nicht leichtgefallen sein, die Fastnachtsmasken im Schrank zu verstauen.

Noch schwieriger ist das Ablegen unserer äusserlich nicht sichtbaren Masken. Wir tragen sie nicht nur an der Fastnacht, sondern während des ganzen Jahres. Vielleicht schützen sie uns manchmal vor möglichen persönlichen Angriffen. Vielleicht verstecken wir aber unsere wahre Identität und all das, was uns am Herzen liegt, dahinter. Dann können diese Masken dazu beitragen, dass wir uns vor uns selber entfremden.

Die Fastenzeit lädt dazu ein, den Blick hinter unsere unsichtbaren Masken zu wagen. Das ehrliche Hinschauen, ohne Unangenehmem auszuweichen, ist möglicherweise schmerzhaft. Deshalb ist die Fastenzeit auch eine Busszeit. Sie hilft, uns selber besser kennenzulernen. Durch das Ablegen der Masken werden wir immer mehr zu freien, sich selbst, die Nächsten und Gott liebende Menschen. Dazu hat uns Jesus berufen, der durch seinen Tod und seine Auferstehung gleich alle negativen Kräfte in dieser Welt demaskiert und uns davon befreit hat.

+Felix Gmür, Bischof von Basel