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Zweimal jährlich ist es im Bistum Basel erwachsenen Frauen und Männern möglich, die Firmung zu empfangen. 22 Firmkandidatinnen- und kandidaten haben sich am 19. Oktober 2019 zusammen mit ihren Patinnen und Paten sowie Angehörigen in der Jesuitenkirche Solothurn eingefunden, um mit Weihbischof Denis Theurillat und Diakon Andreas Brun diesen besonderen Abendgottesdienst zu feiern. Rund 140 Personen wohnten der feierlichen Messe bei.

Von Nicole Jörg

Das Städtchen Solothurn schien vergangenen Freitagabend herbstlich vernieselt und nahezu menschenleer ins Wochenende hinüberzugleiten. Nur zur Jesuitenkirche strömte zur Dämmerstunde eine kleine Menschenmenge. In der Kirche selbst zauberten gedämpftes Licht, Kerzenschein und eine fühlbar vorfreudige Spannung von 22 Firmandinnen und Firmanden ein ergreifendes Gefühl herbei. Alsbald Orgel und Geige in einen feierlichen Dialog traten und den Beginn der Zeremonie musikalisch einleiteten, wurde es in der Kirche festlich ruhig. Die Aufmerksamkeit galt Weihbischof Denis Theurillat, der andächtig zum Altar trat und den Gottesdienst mit tiefer Symbolik eröffnete.

Gottesbeziehung erweitert Horizont

In seiner Predigt sprach er die Überzeugung der Firmandinnen und Firmanden an: «Wir wollen in diese Feier eintreten mit Freude und mit dem Glauben, der in uns brennt». Er wies auf die Dimensionen des Lebens hin: «Die horizontale Dimension steht für die Beziehung zwischen den Menschen, ihrem Umfeld und der Familie; die vertikale für die spirituelle Verbindung zu Gott. Die Verbindung zu Gott eröffnet einem Perspektiven, stärkt Talente und Fähigkeiten. Beide Dimensionen geben im Leben Halt. Der Mensch erfährt so viele unterschiedliche Momente in seinem Leben - sei es im privaten oder öffentlichen Leben; sei es im Leben seines Glaubens. Heute Abend erfährt ihr einen so wichtigen Moment in eurem Leben. Ihr werdet euch firmen lassen und es aus verschiedenen Gründen tun. Es gibt zwei Gründe, die alle anderen möglichen Gründe umfassen: Erstens, Ihr seid gläubig. Zweitens, ihr glaubt daran, dass der Heilige Geist euch stark machen kann».

Getauft und gesandt

Der Weihbischof zitierte den Abschnitt des Evangeliums des Tages: «Jesus ist auferstanden, erscheint den Aposteln und sagt ihnen, sie brauchten einen Begleiter, einen Vater, einen Verteidiger – nämlich den Heiligen Geist. Er fordert sie auf, den Heiligen Geist zu empfangen. Und heute ist der Auftrag an euch gerichtet, liebe Firmandinnen und Firmanden: Empfangt den Heiligen Geist! Die Firmung ist das Sakrament, das bewirkt, dass der Heilige Geist noch viel stärker einkehrt. Die Firmung ist nicht ein einfach ein Ritual, sondern die Erfahrung, dass wir den Heiligen Geist empfangen. Dieses Jahr feiern wir den ausserordentlichen Monat Oktober, indem uns Papst Franziskus bittet, das Motto «getauft und gesandt» zu leben. Als Gefirmte seid Ihr nun gestärkt, Zeugen des Glaubens zu sein.».

Herzensworte

Während der Firmung ging Denis Theurillat auf jeden Einzelnen ein, führte ein kurzes Gespräch, so dass zwischen Weihbischof, Firmanden und Paten ein inniger Moment entstand. Von Diakon Andreas Brun erhielten die frisch Gefirmten eine Bibel überreicht. Bevor es am Ende zum Segen und zum Gruppenfoto mit dem Weihbischof ging, erklärte Denis Theurillat den Firmanden: «Mit Gott hat das Leben Perspektiven. Er gibt dem Leben die richtige Richtung. Fühlt euch getragen!».

Zwei Mal pro Jahr spenden Bischof Felix Gmür oder Weihbischof Denis Theurillat in Solothurn das Heilige Sakrament der Firmung an Erwachsene. Kandidatinnen und Kandidaten können sich beim Wohnortspfarramt für die Vorbereitung zur Erwachsenenfirmung melden. Die nächste Erwachsenenfirmung findet am 24. April 2020 statt.