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Einkehren mit PEP

Im Dorf Herlisberg (LU) steht seit rund 180 Jahren eine kleine Kapelle. 2016 gab der Römerswiler Kirchenrat grünes Licht für deren Sanierung. Das Projektteam zog die Gläubigen des Pastoralraums Baldeggersee stark in die Planung ein, um wieder Leben in die Kapelle zu bringen.

«Fürs Kirche-Sein von heute muss man genau schauen, was bereits da ist» sagt Thomas Villiger, Pastoralassistent im Pastoralraum Baldeggersee. Statt das gesprochene Geld nur in neue Mauern zu stecken, sollten die Wünsche der Menschen, die mit der Kapelle Herlisberg verbunden sind, deshalb in ihre Umgestaltung einbezogen werden.

Damit die Feiern der diversen Pastoralraumgruppierungen in der Kapelle stattfinden, hörten sich Villiger und das Projektteam genau an, was anders sein müsste. Von der Familien- über die Kleinkinderfeiergruppe bis hin zur Frauengemeinschaft – allen war es wichtig, um eine Mitte zusammensitzen zu können. «So versetzten wir Altar und Ambo in die Mitte des Kirchenraumes und vereinten sie neu zu einem Tisch des Wortes und des Brotes», erzählt Villiger.

Aus dem Holz der Kirchenbänke entstanden frei platzierbare Höcker und zwei Kommoden. «Darin hat es Platz für die Höcker, und offen kann man sie zu Kirchenbänken umfunktionieren. Auf der einen Rückwand ist ein Vers aus dem ersten, auf der anderen ein Auszug aus dem zweiten Testament eingraviert. So kann man sich buchstäblich ans Wort Gottes anlehnen», berichtet Villiger.

In der Kapelle kann man seit der Renovation Kerzen anzünden, und der Weg zum Eingang ist neu kinderwagen- und rollstuhlgängig. Vor dem Gotteshäuschen zeigt ein Wegweiser zum nahe gelegenen Wirtshaus, wo fürs leibliche Wohl gesorgt wird. Im Garten des Restaurants wiederum weist ein Gegenstück den Weg zur Kapelle. Wer hier einkehrt, findet auf dem Altar z. B. eine «Spur» des letzten gefeierten Gottesdienstes: Ausgesuchte Texte, Bilder oder Gegenstände geben Impulse mit und begleiten einen als seelische Wegzehrung mit nach Hause. (AH)