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Burn on" - Fachtagung kirchliche Soziale Arbeit"

45 Sozialarbeitende verschiedener Pfarreien des Bistums Basel trafen sich zu ihrer jährlichen Fachtagung in Olten unter dem Titel „Burn on“ - gesund bleiben durch Selbstreflexion und körperliche Intelligenz. Oft prägen belastende Situationen von Hilfesuchenden den Berufsalltag von sozialtätigen Menschen. Zunehmende Fallbelastung sowie der politische und gesellschaftliche Druck nach Sparmassnahmen kommen hinzu. Organisationsumstrukturierungen, Angebotsanpassungen und vermehrtes interdisziplinäres Arbeiten fordern auch Sozialarbeitende im kirchlichen Auftrag. Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz ist auf diesem Hintergrund zentral. Insbesondere im diakonischen Dienst ist eine gesunde Balance zwischen eigenen Werten, Belastbarkeit und Zufriedenheit entscheidend für einen empathischen Umgang mit Klientinnen und Klienten sowie für die Nachhaltigkeit der geleisteten Hilfe.

Nicht das „Burn-out“, sondern der Blick auf die Ressourcen stehe im Fokus, betonte Urs Brunner im Grusswort des Bistums zu Beginn der Veranstaltung. Er verwies dabei auf Jesus von Nazareth, der seine zentrale Ressource „Glauben“ immer wieder speiste im zärtlichen Zwiegespräch mit Gott. Das anschliessende Referat der Psychologin und Laufbahnberaterin Regula Zellweger stand unter dem Thema: „Die eigene Balance finden – Selbstreflexion und Wohlbefinden im Berufsalltag“. Frau Zellweger forderte die Anwesenden auf, ihre Wahrnehmung zu schulen, um eigene Bedürfnisse besser kennen zu lernen. Strategien gegen Motivationstiefs und Unlustgefühle am Arbeitsplatz wurden erörtert. In einer Gruppenarbeit setzten sich die Teilnehmenden mit eigenen Strategien zur Stressbewältigung auseinander und tauschten die Faktoren ihrer Zufriedenheit am Arbeitsplatz aus. Am Nachmittag liess Cornelia Dinh-Sommer, pfarreiliche Sozialarbeiterin in Olten, ihr breites Fachwissen in verschiedenen Körperübungen einfliessen. Seit vielen Jahren unterrichtet sie Tai Chi Chuan und Lu Jong und vermittelt so gesundheitsfördernde Übungssysteme zur Erhaltung und Wiedergewinnung von körperlicher, emotionaler und geistiger Gesundheit.

Die Tagung trug mit theoretischen Inputs und praktischen Übungen dazu bei, die eigene innere Haltung zu Arbeitsbelastung und Stress zu überprüfen und Veränderungen aktiv anzupacken, etwa durch eine Neugestaltung des Arbeitsplatzes. Sich Hilfe holen, zu den eigenen Grenzen stehen, Körperzeichen ernst nehmen, damit Stress und Frustrationen frühzeitig erkannt oder verhindert werden können: Dadurch kann eine höhere Arbeitsmotivation für die tägliche kirchliche Arbeit gewonnen werden.

Zu dieser Tagung eingeladen hat die Diözesane Diakoniekommission des Bistums Basel unter der Tagungsleitung von Tania Oliveira, Fachstelle Sozialarbeit Bern und Maria Bötschi, Fachstelle Diakonie und Soziale Arbeit des Kantons Solothurn. Die Rückmeldungen zeigten, dass die Veranstaltung einen Beitrag leistete für mehr Qualität, Gesundheit und Zufriedenheit an der Arbeit.

mb/ub