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500 Jahre Reformation: einvernehmliches Streitgespräch

Ökumenische Disputation

Vor 500 Jahren hat Martin Luther sein Thesenpapier an eine Kirchenwand in Wittenberg genagelt. Zum Reformations­jubiläum trafen sich am 12. November 2016 Bischof Felix Gmür, Margot Kässmann vom Rat der Evangelischen Kirchen Deutschlands und Kirchenratspräsident Lukas Kundert zu einem ökumenischen Streitgespräch «Ad Fontes» (zu den Quellen) im Basler Münster.

Während der Reformation waren öffentliche theologische Disputationen beliebt und verbreitet. Zu einer Debatte kam es im Basler Münster jedoch nicht. Den Steilpass für den Disput versuchte Bischof Felix Gmür mit einer Sprengthese zu liefern. Je näher man bei der Reformation sei, umso näher sei die Einheit, denn jede Reform gehe zurück zur Quelle. Die Frage sei nur, was man unter der Quelle verstehe. «Wir sind eine personale Religion, die lebendige Quelle ist Jesus Christus», lieferte er die Antwort gleich selber. Der Prozess des Leidens sei ein Zugang, um sich an die Einheit heranzutasten. Deshalb könne man den Karfreitag als Kondensat des Glaubens betrachten.